College field hockey team

Von College-Feldhockeyspielerin zur ehrenamtlichen Trainerin

Exklusive Einblicke in die Tätigkeit als ehrenamtliche Trainerin einer Feldhockeymannschaft

Als Student-Athlete bieten sich nach dem Abschluss vielfältige, spannende Karrieremöglichkeiten an. Erhaltet im Artikel von Maite – einer der Sport- und Bildungsberaterinnen von Keystone Sports – exklusive Einblicke in die Tätigkeit als ehrenamtliche Trainerin einer Feldhockeymannschaft.

Als Student-Athlete bieten sich nach dem Abschluss vielfältige, spannende Karrieremöglichkeiten an. Ein Weg besteht darin, ehrenamtlicher Trainer für ein College-Team zu werden. Erhaltet im Artikel von Maite – einer der Sport- und Bildungsberaterinnen von Keystone Sports – exklusive Einblicke in die Tätigkeit als ehrenamtliche Trainerin einer Feldhockeymannschaft.

 

Hallo!

Ich bin Maite und arbeite für Keystone Sports als Sport- und Bildungsberaterin. Meine Aufgabe ist es, unsere Athleten zu beraten und an eine passende Universität in den USA zu vermitteln. Neben der Arbeit spiele ich Feldhockey in der 1. Frauen Bundesliga für den HTC Uhlenhorst.

Maite Sturm college field hockey athlete

Studieren in den USA mit einem Feldhockey-Stipendium

Von 2017 bis 2021 war ich Student-Athlete an der Virginia Commonwealth University in Richmond, Virginia. Ich studierte und spielte viereinhalb Jahre lang College Feldhockey für die Rams, unser Universitäts-Spitzname, mit einem Feldhockeystipendium.

Ich habe in meiner Zeit als College Feldhockeyspielerin unglaubliche Erfahrungen gemacht. Ich konnte meine Leidenschaft zum Sport mit dem Studium verbinden und mir einen international anerkannten Hochschulabschluss sichern. Ich hatte die Gelegenheit, neue Freundschaften mit Menschen aus aller Welt zu schließen und das Land zu bereisen. Außerdem hat mich die Zeit im College zu einem selbstbewussten und unabhängigen Menschen gemacht.

Als internationale Studentin musste ich bereit sein, mich auf eine neue Umgebung einzulassen. Das bedeutete, dass ich mich einem neuen Team und neuen Trainern anschloss und mit ihnen trainierte, während ich auch eine andere Sprache sprechen lernte und weit weg von zu Hause lebte. Mit anderen Worten: Ich wurde als Student-Athlete auf dem Hockeyfeld und im Vorlesungssaal sowohl gefordert als auch gefördert.

Es ist nicht immer einfach, Schule und Studium unter einen Hut zu bringen. Mit einem guten Zeitmanagement und vielen Helfern (Trainer, Mannschaftskameraden, Betreuer, Professoren usw.) ist es aber mehr als machbar. Am besten haben mir das tägliche College-Leben und die großartige Unterstützung zwischen den Sportlern und Sportteams gefallen.

Warum ehrenamtlich ein College-Feldhockeyteam trainieren?

Ich habe eine große Leidenschaft für Feldhockey, und bin durch meinen Job und meine Erfahrungen als Student-Athlete mit dem amerikanischen College-Sport gut verbunden geblieben, auch nach meinem Bachelorabschluss. Daher wusste ich, dass ich zurückkommen und wieder Feldhockey in den USA erleben wollte. Als Spielerin durfte ich das von den Bedingungen des Alters der Spielerinnen nicht mehr, also musste ich es als Feldhockeytrainerin tun. Während meiner Zeit als ehrenamtlicher Trainerin arbeitete ich in Teilzeit und aus der Ferne, was es mir ermöglichte, zeitlich und örtlich flexibel zu sein.

Durch meinen Job kenne ich viele großartige Trainer und Feldhockey College Programme in den USA, sodass die Entscheidung für ein College nicht einfach war. Am Ende habe ich mich für die Monmouth University in West Long Branch, New Jersey, entschieden. Die Gründe dafür waren mein guter Kontakt zu den MU-Trainern und dessen große Erfahrung. Außerdem haben mich die Lage in Strandnähe und das im Vergleich zur VCU andere Campusumfeld überzeugt. Die MU hat einen traditionellen amerikanischen Campus und ist viel kleiner. Es war eine gute Wahl für mich.

College field hockey team

Start der Feldhockey Saison!

Das Team und ich haben die Saisonvorbereitung am 10. August mit ein paar Besprechungen und einem Fotoshooting für die Spielerinnen begonnen. Am 11. August haben wir dann „offiziell“ die Preseason mit zwei Trainings pro Tag, Testspielen, gemeinsamen Mittagessen und Abendessen begonnen. Dies dient als Vorbereitungsphase für die MU-Feldhockeyspielerinnen. Die Spielerinnen lernen sich auf und neben dem Spielfeld kennen, lernen die Taktiken und Strategien der Trainer, entwickeln ihre Fähigkeiten und stellen sich mentalen und physischen Herausforderungen.

Unsere Preseason endete am 21. August. Zusätzlich zu dem Training organisierte der Trainerstab während dieser Phase viele Teamaktivitäten, um den Aufbau von Beziehungen innerhalb des Teams zu fördern. Dazu gehörten das Basteln von Kerzen, ein Ausflug an den Strand und ein Abendessen bei Carli (Cheftrainerin) zu Hause.

Mein typischer Tag während der Preseason:
6:45 Uhr: Aufwachen
7:40 Uhr: Treffen mit den anderen Trainern auf dem Spielfeld, um Übungen zu besprechen und das Training vorzubereiten
8-11 Uhr: Training
12 Uhr: Mittagessen
13-15 Uhr: Besprechung der Übungen für die Nachmittagseinheit & Mittagspause
15-18 Uhr: Training
18-18:30 Uhr: Besprechung der Trainingseinheiten und generelles Wohlbefinden des Teams
19 Uhr: Abendessen

Zu Beginn der Saison hatten wir einige schwere Spiele gegen Top College-Teams wie UConn und Syracuse. Aus diesen Spielen haben wir einige wertvolle Lehren für den Rest der Saison gezogen. Mit einer recht jungen Mannschaft und nur vier Stammspielerinnen, die aus der letzten Saison zurückgekehrt sind, hatten wir anfangs einige Probleme. Im Laufe der Saison haben wir uns in vielen Bereichen verbessert, z.B. bei der Markierung am Kreis, der 1 gegen 1 Abwehr und dem Einsatz von unseren Torhüterinnen. Wir beendeten die reguläre Saison mit einer Bilanz von 11:5 und gewannen somit die NCAA Regular Season Championship.

Mein typischer Tag während der Saison:
6 Uhr: Aufwachen
6:40 Uhr: Training (Krafteinheit oder Laufeinheit)
7:30-8 Uhr: individuelle Trainingseinheiten
8-11 Uhr: Training mit der gesamten Mannschaft
11-11:30 Uhr: Trainergespräche
12-16:30 Uhr: Arbeiten und Lernen während der Mittagspause
17-18 Uhr: Strandbesuch/Strandspaziergänge
18:30-22 Uhr: Abendessen, individuelle Zeit mit Fernsehen oder Büchern

Der Unterschied in Erfahrungen zwischen Feldhockeytrainerinnen und Spielerinnen

Trainerinnen und Spielerinnen haben das gemeinsame Ziel, auf dem Spielfeld erfolgreich zu sein (nicht nur in Bezug auf den Sieg). Aber wir haben unterschiedliche Rollen und Verantwortlichkeiten, um dieses Ziel zu erreichen.

 

Eines der größten Schwierigkeiten war es für mich, dass ich nicht aktiv an den Spielen und meistens auch nicht am Training teilnahm. Stattdessen habe ich als Trainerin von der Seitenlinie aus beobachtet, Strategien entwickelt und den Spielerinnen Anweisungen gegeben. Es war eine andere Perspektive, aber es hat Spaß gemacht, in eine neue Rolle zu schlüpfen. Ich konnte sehen, wie die Spielerinnen mein Feedback umsetzten und ihre Fähigkeiten mit der Zeit verbesserten.

 

Weitere Unterschiede waren eine Führungsposition einzunehmen und Verantwortung für taktische Entscheidungen zu tragen. Als Trainerin konnte ich keine aktiven Entscheidungen für die Spielerinnen auf dem Hockeyfeld treffen, doch ich war für das Endergebnis des Spiels verantwortlich. Wir haben unseren Spielerinnen jedoch durch die Videoanalyse die Mittel an die Hand gegeben, um das gegnerische Spiel und dessen Schlüsselspielerinnen schneller zu finden, unseren Spielplan genauer umzusetzen und gute Entscheidungen zu treffen. Außerdem waren wir in der Lage, das Spiel durch Auswechslungen und Coaching zu beeinflussen.

 

Eine Sache, die ich als Spielerin unterschätzt habe, ist der Planungsprozess von Trainings und warum sich die Trainerinnen bestimmte Übungen ausdenken. Vor und nach jedem Feldhockeytraining hat sich unser Trainerstab getroffen, um Übungen zu besprechen. Mit diesen Übungen wollten wir an unseren Schwächen arbeiten und die Fortschritte der Mannschaft und der einzelnen Spielerinnen bewerten können. Manchmal bedeutete das für die Spielerinnen, weniger spannende Übungen zu machen und an Fähigkeiten zu arbeiten, die sie noch verbessern mussten.

 

Außerdem fühlte ich mich mehr dafür verantwortlich, meine Spielerinnen zu ermutigen und ihnen zu helfen, Herausforderungen zu meistern. Als Trainerin hat man sehr viele Möglichkeiten und Arten, um seine Spielerinnen positiv zu beeinflussen. Für mich war es ein sehr erfreuliches Gefühl, einen positiven Einfluss auf die Spielerinnen zu haben und ihre Fortschritte während der Saison zu sehen.

Finale Gedanken zum Leben als Feldhockeytrainerin in den USA

Neben der Erfahrung, mit einem Feldhockeystipendium in den USA zu studieren, war das Trainieren eines College-Teams an der MU eine meiner besten Erfahrungen. Während dieser zwei Monate habe ich viele neue Einblicke in die Trainerwelt gewonnen und wertvolle Tipps von den anderen Trainern erhalten. Mir wurde auch klar, warum Coaching so viel Spaß macht und für viele Trainer so erfüllend ist. Ich konnte bei den Spielerinnen etwas bewirken, Beziehungen zu ihnen und den anderen Trainern aufbauen, mich Herausforderungen stellen und sie bewältigen. Außerdem konnte ich mit der Mannschaft Erfolge feiern und meine Leidenschaft für Feldhockey teilen.

Es war eine unglaubliche Reise: am Anfang kannte ich niemanden, kam mit der Zeit aus meiner Komfortzone heraus, schloss neue Freundschaften und fand letztendlich ein zweites Zuhause. Ich bin sehr dankbar für meine Zeit in Monmouth und für die Gastfreundschaft der Spielerinnen, ihrer Eltern und der anderen Trainerinnen. Neben dem Trainieren konnte ich auch einen neuen Ort erkunden und viel Zeit am Strand verbringen, was sehr viel Spaß gemacht hat.

Diese Erfahrung hat mir wieder einmal gezeigt, dass der College Sport in den USA Menschen aus der ganzen Welt miteinander verbindet.

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Über die Autorin

Paulina Romo

Paulina Romo, SEO-Spezialistin bei Keystone Sports, hat einen Master-Abschluss in Betriebswirtschaft und einen Hintergrund im Reitsport, spezialisiert auf Dressur. Geprägt durch internationale Erfahrungen aus Arbeit und Studium in Schweden, Südkorea, Deutschland und Spanien, bringt Paulina eine vielfältige Mischung aus Marketingfähigkeiten und anderen Perspektiven in ihre Rolle ein. 

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